Revolution! Veranstaltungsreihe zu Demokratie im Aufbruch 1848/49

08.04.2024|15:00 Uhr

Die Revolution von 1848/49 markierte in ganz Europa einen demokratischen Aufbruch nach langen Jahren der politischen Restauration. In Elberfeld wurden im Mai 1849 ein revolutionärer Sicherheitsausschuss gebildet und Barrikaden zur Abwehr anrückender preußischer Truppen errichtet. Anlässlich des 175. Jubiläums der Barrikadenkämpfe in Elberfeld haben das Museum Industriekultur Wuppertal, die Bergische Universität Wuppertal und die Abteilung Wuppertal des Bergische Geschichtsvereins eine fesselnde Veranstaltungsreihe organisiert; Start ist am 17. April.

Historische Ansicht Barrikadenkämpfe

Foto Museum Industriekultur Wuppertal

Die Revolution von 1848/49 markierte einen europaweiten demokratischen Aufbruch. Die Hoffnung auf eine freiheitliche politische und soziale Ordnung mobilisierte sowohl das liberale Bürgertum als auch die Arbeiterschaft, die für direkte, allgemeine Wahlen, Gewaltenteilung, Pressefreiheit, Grundrechte und eine freiheitliche Verfassung kämpften. Der „Druck der Straße“ und die z.B. in Paris, Berlin und Wien ausbrechenden gewalttätigen Barrikadenkämpfe nötigten die feudalen Regime erste Zugeständnisse ab. Am 18. Mai 1848 trat die Frankfurter Nationalversammlung zusammen, um eine freiheitliche Verfassung für zu erarbeiten. Doch die alten Kräfte konnten sich relativ schnell behaupten. Als der preußische König die von der Nationalversammlung am 28. März 1849 verabschiedete Reichsverfassung ablehnte, kam es insbesondere im Rheinland und in Süddeutschland erneut zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den demokratischen und restaurativen Kräften.

In Elberfeld wurden vor 175 Jahren, ein revolutionärer Sicherheitsausschuss gebildet und Barrikaden errichtet. Friedrich Engels wurde zum Barrikadeninspekteur ernannt, musste allerdings nach nur wenigen Tagen die Stadt wieder verlassen und sollte sich daran anschließend am badisch-pfälzischen Aufstand beteiligen. Diese zweite Revolutionswelle wurde militärisch durch die restaurativen Regime niedergerungen; die Revolution war damit an ein Ende gekommen.

Anlässlich des 175. Jubiläums der Barrikadenkämpfe in Elberfeld haben das Museum Industriekultur Wuppertal, die Bergische Universität Wuppertal und der Bergische Geschichtsverein/Abt. Wuppertal eine fesselnde Veranstaltungsreihe organisiert.

Die Reihe beginnt am 20. April mit einer „langen Nacht der Revolution“ im Engels-Haus, die die Hintergründe und Ursachen der Revolution von 1848/49 in verschiedenen Formaten beleuchtet. In einer Diskussionsrunde mit szenischer Lesung wird die Aktualität der Revolution für unsere heutige Demokratie reflektiert. Ein Vortrag zur Rolle von Friedrich Engels in der Revolution begleitet die Eröffnung der Wanderausstellung „Karl Marx, Friedrich Engels und Revolution 1848/49“, die zusammen mit dem Karl-Marx-Haus in Trier konzipiert wurde. Revolutionslieder werden im Engels-Haus die musikalische Begleitung bilden. Hier geht's zum Programm.

Die Veranstaltungsreihe beinhaltet öffentliche Vorträge renommierter Historiker, die ihre Expertise teilen und aktuelle Forschungsergebnisse präsentieren. Lassen Sie sich von spannenden Analysen, neuen Erkenntnissen und lebhaften Diskussionen inspirieren. An der Bergischen Universität findet zudem eine wissenschaftliche Ringvorlesung mit 11 Vorträgen statt.

Abgerundet wird die Veranstaltungsreihe durch kulturelle Veranstaltungen, die die Zeit der Revolution von 1848/49 künstlerisch und musikalisch aufgreifen. Freuen Sie sich auf das Musikalisch-literarisches Quartett Detmold mit dem Historical „Flammen der Freiheit – ein Lehrstück für Demokraten“ am 03. Mai in der Citykirche sowie auf eine szenische Lesung zu den ersten kommunistischen Versammlungen in Wuppertal am 29. Mai im Von der Heydt-Museum.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, Teil dieser einzigartigen Veranstaltungsreihe zu sein und gemeinsam in die Geschichte der Revolutionsereignisse von 1848/49 einzutauchen.

Die Reihe "Revolution! Demokratie im Aufbruch 1848/49" ist eine Veranstaltung des Museum Industriekultur Wuppertal, der Bergische Universität Wuppertal und dem Bergischer Geschichtsverein.

Unser Dank gilt den Kooperationspartnern Katholisches Bildungswerk, Orte der Demokratiegeschichte und Von der Heydt-Museum und den Fördergebern 100 Köpfe der Demokratie, Bundesbeauftrage für Kultur und Medien, Förderverein Historisches Zentrum, Forum Vormärz Forschung und Theodor Heuss-Stiftung.

Weitere Infos über #UniWuppertal: