Die Ritualisierung des Scheiterns. Die rituelle Stiftung einer memoria damnata der Besiegten in der antiken und mittelalterlichen Textrezeption


21Sep22Sep

14:00 – 13:00 Uhr|Tagung

Bergische Universität Wuppertal, O.07.24


Sabrina Blank, Florian Hartmann, Philipp Frey, Sabine Lefebvre, Hartmut Leppin, Harald Müller, Marian Nebelin, Gerald Schwedler

Die Konferenz thematisiert öffentlich inszenierte Rituale, mit denen die Sieger ihren Triumph über die geschlagenen Rivalen feierlich proklamierten. Auf der Grundlage der jüngeren geschichtswissenschaftlichen Reflexion zu den „Verlierern der Geschichte“ zielt die Veranstaltung darauf ab, durch die Betrachtung von epochenübergreifenden Beispielen – von den römischen Bürgerkriegen bis zum spätmittelalterlichen Papsttum – zu verdeutlichen, dass in vormodernen Kontexten der materielle Sieg und die Konstruktion einer memoria damnata der Besiegten nicht unbedingt zeitlich oder konzeptuell unterschiedlichen Ebenen zugeordnet werden müssen. Denn bei vielen Konflikten stellte eine solche „Ritualisierung des Scheiterns“ sowohl den Akt der endgültigen Durchsetzung der Sieger als auch den maßgeblichen Ausgangspunkt für die Konstruktion einer kollektiven Negativerinnerung der Gescheiterten dar.

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