Weltlöwe
Vielfalt im Klassenzimmer: Internationalisierung als Zukunftsaufgabe der Lehrkräftebildung

Prof. Dr.-Ing. Peter Gust gratulierte Jule Lorleberg im Rahmen der Senatssitzung zu der Auszeichnung. // Foto Friederike von Heyden
Bereits zum zwölften Mal vergab die Bergische Universität den Weltlöwen. „In diesem Jahr würdigen wir ein Engagement im internationalen Kontext, das eine besondere regionale Bedeutung hat: In kürzlich veröffentlichten Erhebungen der Stadt Wuppertal sehen wir unter anderem, dass jedes dritte Kind in Wuppertaler Kitas eine nicht-deutsche Sprache spricht und knapp 60 Prozent der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen eine Zuwanderungsgeschichte aufweisen“, erklärte Prof. Dr.-Ing. Peter Gust, Prorektor für Third Mission und Internationales.
Zunehmend internationalisierte Lernumgebungen
Hierbei nehme die Stadt Wuppertal NRW-weit eine Spitzenposition ein. Diese Zahlen verdeutlichen: Zukünftige Lehrer*innen sehen sich mit zunehmend heterogenen und internationalisierten Lernumgebungen konfrontiert. „Die weitere Internationalisierung der Lehrkräfteausbildung ist damit intrinsisches Ziel und Querschnittsaufgabe, mit deren nachhaltiger Realisierung die Universität ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden möchte“, führt Gust aus.
Das Projekt „L-GrIn“ und das Folgeprojekt „L-GrIn+“ ermöglichen es Bachelorstudierenden mit Ziel Grundschullehramt und Lehramt für Sonderpädagogische Förderung, Praxiserfahrungen an einer Grundschule des Partnerschulnetzwerks bzw. Studienerfahrungen an Partnerhochschulen im europäischen Ausland zu sammeln. Die hierbei erworbenen Kompetenzen im Umgang mit sprachlicher und kultureller Vielfalt und die Auseinandersetzung mit einem fremden Bildungssystem tragen maßgeblich zu einem reflektierten Professionsverständnis bei.
Studienbezogene interkulturelle Kompetenzen
Jule Lorlebergs Engagement für die Entwicklung und Umsetzung passgenau vorstrukturierter, niedrigschwelliger und geförderter Angebote für die eher mobilitätsschwache Gruppe der Lehramtsstudierenden ist beispielhaft. Seit 2021 konnten bereits 414 Studierende gefördert werden und studienbezogene interkulturelle Kompetenzen erwerben. Als weiterführende Maßnahme wird daher aktuell im Gemeinsamen Studienausschuss der School of Education auf Initiative von Jule Lorleberg hin ein umfassendes Konzept für eine Internationalisierungsstrategie der Lehrkräftebildung an der Bergischen Universität entwickelt.
„Jule Lorleberg zeigt uns die Bedeutung engagierten Handelns zum Wohle der Universität als Ganzes mit Strahlkraft in die Region, verbunden mit einer Erhöhung der nationalen wie internationalen Sichtbarkeit der Bergischen Universität. Dafür danken wir ihr herzlich“, würdigt Peter Gust die Preisträgerin.
Der Weltlöwe
Nachhaltige Internationalisierung und Internationalität sind für die Universität zentrale Elemente zur Positionierung im weltweiten Wettbewerb in Lehre, Forschung und Transfer. Als Auszeichnung für das Engagement von Professor*innen oder wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, die sich um die Internationalisierung und/oder die Internationalität der Universität besonders verdient gemacht haben, hat sich der Weltlöwe etabliert. Eine Jury – bestehend aus den Prorektor*innen und Vertreter*innen des International Centers – vergibt den mit 6.000 Euro dotierten Preis seit 2012.
https://www.uni-wuppertal.de/de/internationalisierung-zu-hause/weltloewe/
L-GrIn und L-GrIn+
Die Projekte „Lehrer*innenbildung Grundschule International“ („L-GrIn“ - 2021-2024) und „Lehrer*innenbildung Grundschule und Sonderpädagogik International“ („L-GrIn+“ - 2025 -2029) unter der Leitung von Professorin Gela Preisfeld (Vorsitzende des Gemeinsamen Studienausschusses) werden vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit insgesamt rund 1.100.000 Euro gefördert.
Weitere Informationen: https://uni-w.de/deqbn
Preisträgerin im Gespräch
Auslandserfahrungen sind im Lehramtsstudium bislang keine Selbstverständlichkeit – und doch essenziell für den Beruf. Die diesjährige Weltlöwen-Preisträgerin Jule Lorleberg zeigt mit ihren Projekten, wie sich neue Wege für alle Lehramtsstudierenden öffnen lassen – auch für jene, denen ein Auslandsaufenthalt bisher unmöglich schien.
Lesen Sie das Interview mit Jule Lorleberg im Newsportal.