Projekt DIALOGisch
Vertrauen stärken, Dialog ermöglichen – Workshop bringt Polizei, Wissenschaft und Praxis zusammen

Beim Workshop in der Düsseldorfer Zentralbibliothek diskutierten die Teilnehmer*innen unter anderem über zentrale Herausforderungen rund um partnerschaftliche Gewalt. // Foto Jacqueline Oppers
Praxisnaher Workshop als wichtiger Projektmeilenstein
Ein wichtiger Meilenstein im Projekt war der gemeinsame Workshop, der unter dem Motto „Vertrauen stärken – Dialog ermöglichen“ am vergangenen Donnerstag in der Zentralbibliothek der Landeshauptstadt Düsseldorf stattfand. Organisiert wurde die Veranstaltung von Dr. Tim Lukas und Jacqueline Oppers vom Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit der Bergischen Universität. Der Workshop brachte Expert*innen aus dem Düsseldorfer Schutz- und Hilfesystem zusammen, um über zentrale Herausforderungen rund um partnerschaftliche Gewalt, die spezifischen Erfahrungen muslimischer Frauen sowie Perspektiven für eine kultur- und religionssensible Polizeiarbeit zu diskutieren.
Stimmen aus der Praxis
Thorsten Fleiß, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz der Polizei Düsseldorf und Projektpartner, betont die Bedeutung des Austausches: „Wenn es um partnerschaftliche Gewalt geht, ist Vertrauen eine zentrale Voraussetzung für die Inanspruchnahme von Hilfe. Solche Dialogformate helfen uns, Zugangshürden besser zu verstehen und unsere Arbeit im Sinne der Betroffenen weiterzuentwickeln“. In mehreren Gesprächsrunden diskutierten die Teilnehmenden verschiedene praxisrelevante Fragestellungen – unter anderem zur zielgruppengerechten Vermittlung von Informationen über Hilfsangebote, zur Integration kultur- und religionssensibler Ansätze in die tägliche Praxis und zum Aufbau von Vertrauen.
Wissenschaftliche Begleitforschung und Praxistransfer
Die Bergische Universität Wuppertal begleitet das Projekt DIALOGisch wissenschaftlich. Die im Workshop gewonnenen Erkenntnisse werden nun systematisch ausgewertet und fließen in die Konzeption des Dialogprogramms ein, das im kommenden Jahr in Düsseldorf erprobt werden soll. Dr. Tim Lukas, Forschungsgruppenleiter im Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit, erklärt: „Die Ergebnisse aus der Praxis liefern wichtige Hinweise darauf, wie das Vertrauen in die Polizei gestärkt werden kann – nicht abstrakt, sondern konkret, vor Ort und im Austausch mit denen, die täglich mit Betroffenen arbeiten“. Jacqueline Oppers, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin des Projekts, ergänzt: „Die Vielfalt der Perspektiven im Workshop war eine große Bereicherung für unsere Forschung. Besonders wichtig war es uns, einen Raum für Erfahrungen aus der Praxis zu schaffen und diese in einem geschützten Rahmen gemeinsam zu diskutieren und zu reflektieren“.
Das Projekt DIALOGisch
Das auf zwei Jahre angelegte Projekt DIALOGisch wird seit Januar vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Rahmen des „Kooperationsnetzwerks – Sicher Zusammenleben (KoSiZu)“ gefördert. Die Bergische Universität Wuppertal koordiniert das Vorhaben in enger Kooperation mit dem Polizeipräsidium Düsseldorf. Unterstützt werden die Projektarbeiten vom Internationalen Frauenhaus der AWO Düsseldorf, der Interventionsstelle gegen Häusliche Gewalt der Düsseldorfer Frauenberatungsstelle und vom Deutschen Forum für Kriminalprävention. Mit Abschluss des Projekts sollen die gewonnenen Erkenntnisse auch anderen Kommunen und Polizeibehörden zur Verfügung gestellt werden, um vergleichbare Dialogformate bundesweit zu fördern.
Weitere Informationen zum Projekt und den Beteiligten finden Sie auf der Projektwebseite: https://dialogisch.uni-wuppertal.de