Großveranstaltungen wieder ermöglichen? Aber sicher!

12.11.2021|08:03 Uhr

Nicht nur Fußballfans und Konzertgäste schauten in der Coronazeit traurig ‚in die Röhre‘: Die Lieblingsband konnte nicht auftreten und der Fußballclub nur vor dem Fernseher angefeuert werden. Dies ändert sich erst langsam wieder. Doch welche Möglichkeiten zur sicheren Wiedereröffnung von Großveranstaltungen sind wirklich geeignet? Dieser Frage gehen Wissenschaftler*innen vom Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit der Bergischen Universität im neuen Forschungsprojekt NORMALISE nach. Sie erhalten dafür eine Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Höhe von 164.500 Euro.

Eingangsbereich eines Stadions. // Foto Malte Schönefeld

Im Fokus von NORMALISE (Non-Pharmaceutical Interventions and Social Context Analysis for Safe Events) steht die wissenschaftliche Untersuchung von technischen, organisatorischen und personenbezogenen Maßnahmen zur Begrenzung möglicher Infektionen von Besucher*innen und Personal bei unterschiedlichen Veranstaltungsarten. „Nicht-pharmazeutische Maßnahmen zur Wiedereröffnung von Großveranstaltung, wie beispielsweise die Sicherstellung der Kontaktnachverfolgung durch personalisierte Tickets oder QR-Code-Check-In, sollten ebenso wirksam, allgemein akzeptiert aber auch wirtschaftlich sein“, erklärt Prof. Dr. Frank Fiedrich, Projektverantwortlicher und Inhaber des Lehrstuhls für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit.

Dabei darf der soziale Kontext nicht vernachlässigt werden. In diesem Zusammenhang weist die Soziologin und Mitkoordinatorin Dr. Patricia Schütte auf die sozialen Beeinträchtigungen hin, die derzeit entstehen: „Durch den Verzicht auf Großveranstaltungen entgehen der Gesellschaft auch Gelegenheiten zum sozialen Austausch, zur psychosozialen Entlastung, zur politischen Teilhabe und zur kreativen Fortentwicklung.“ Die Projektmitarbeiter Malte Schönefeld und Yannic Schulte ergänzen: „Was bislang fehlt, ist eine wissenschaftlich fundierte Entscheidungsgrundlage für Veranstalter, Ordnungsbehörden und weitere Beteiligte. Diese Grundlage möchten wir in Kooperation mit den Schlüsselakteuren erstellen.“

Für die Bearbeitung von NORMALISE hat das Projektteam daher einen Methodenmix aus Expert*inneninterviews, Veranstaltungsbeobachtungen, Bevölkerungsbefragung und Workshops mir relevanten Stakeholdern gewählt.

Prof. Fiedrich forscht schon lange zum Thema Großveranstaltungen. Nach den BMBF-Projekten „Bausteine für die Sicherheit auf Großveranstaltungen (BaSiGo)“ (2012-2015) und „Professionalisierung des Veranstaltungsordnungsdienstes (ProVOD)“ (2016-2019) schließen er und sein Team nun mit NORMALISE an die bisherigen Forschungsarbeiten an.

Das von der DFG im Rahmen der „Fokus-Förderung COVID-19“ geförderte Projekt wird von assoziierten Partnern wie dem Deutschen Fußball-Bund e.V., dem Konzert- und Festivalveranstalter FKP Scorpio sowie von Sicherheitsdiensten und Ordnungsbehörden unterstützt.

www.normalise.uni-wuppertal.de

Kontakt:
Dr. Patricia Schütte
Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit
Telefon  0202/439-5604
E-Mail schuette[at]uni-wuppertal.de

Malte Schönefeld
Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit
Telefon 0202/439-5605
E-Mail schoenefeld[at]uni-wuppertal.de

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