Chemiedidaktiker*innen spenden Laptops an den Jugendmigrationsdienst

27.10.2021|13:23 Uhr

Im Rahmen von zwei Doktorarbeiten schaffte die Arbeitsgruppe Didaktik der Chemie 2017 unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Tausch einen Klassensatz Laptops an. Die Geräte wurden genutzt, um mit Schüler*innen Projekte durchzuführen. Nun sind die Geräte altersbedingt abgeschrieben und werden in den Kooperationsschulen nicht benötigt, da diese durch den Digitalpakt mit neuen Geräten ausgestattet werden. Tauschs Nachfolgerin, Chemiedidaktikerin Prof. Dr. Claudia Bohrmann-Linde, die sich in vielen ihrer Projekte mit Energie und Nachhaltigkeit beschäftigt, wollte, dass die voll funktionsfähigen Laptops nicht einfach entsorgt werden. Daher spendeten die Chemiedidaktiker*innen die Endgeräte an den Jugendmigrationsdienst Essen.

Bei der Übergabe der Laptops (v.l.n.r.): Prof. Claudia Bohrmann-Linde, Richard Kremer und Charlotte Heyng.

Mitarbeiter Richard Kremer vermittelte den Kontakt zu Charlotte Heyng. Heyng studierte an der Bergischen Universität Wuppertal „Kindheit, Jugend, Soziale Dienste“ und arbeitet nun beim Jugendmigrationsdienst Essen (JMD-Essen). Der JMD setzt sich für die schulische, soziale, sprachliche und berufliche Integration junger Erwachsener mit Migrationshintergrund ein. Angeboten werden Kurse, Bildungsfahrten, Beratungen und Hilfen bei Schule und Bewerbungen.

Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung von Schule und Arbeitswelt stark beschleunigt. Dadurch erschwerte sich die Teilhabe besonders für Haushalte, die finanziell nicht in der Lage sind, genügend digitale Endgeräte anzuschaffen. Nun können die Laptops durch den JMD nach Bedarf an Jugendliche weitergeben werden, die noch keine digitalen Endgeräte zur Verfügung haben. Der JMD-Essen wird sie aber auch in seinem Büro einsetzen für Medienkompetenzkurse und in der Beratung, um Jugendlichen eine Möglichkeit zu geben, dort Unterlagen und Bewerbungen unter Anleitung zu erstellen.

Prof. Claudia Bohrmann-Linde: „Wir freuen uns eine Möglichkeit für die sinnvolle Weiternutzung der Geräte gefunden zu haben. Es ist uns wichtig, Elektroschrott zu vermeiden, wo immer es geht. Rohstoffe sind begrenzt und wir sollten bei ihrer Nutzung darauf achten, Dinge nicht vorzeitig zu entsorgen. Vor diesem Hintergrund waren wir sehr froh, dass die Drittmittelgeber FCI (Fonds der chemischen Industrie) und BMBF (Bundesministerium Bildung und Forschung) die Laptops freigegeben haben und wir so die Arbeit und den Einsatz des JMD für Schüler*innen unterstützen können.“

Charlotte Heyng: „Wir haben Kontakt mit jungen Erwachsenen, die über ein Jahr lang über ihr Smartphone am Unterricht teilnehmen mussten. Es ist schwierig da mitzukommen – gerade wenn es um das Erlernen von Sprache geht. Digitalisierung ist wichtiger Baustein in der Schulentwicklung. Leider ist die Teilhabe für viele Jugendliche auf Grund ihrer häuslichen Situation schwierig. Selbst wenn eine Familie gespart hat, um ein Laptop für die Schule anzuschaffen, kann das bei mehreren Kindern trotzdem zu wenig sein. Deshalb sind wir froh mit den gespendeten Laptops helfen zu können.“

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