Kooperation
Wuppertaler Uni und Schulen veranstalten erneut Projektwochen rund ums Thema Demokratie

Demokratiebildung steht im Mittelpunkt einer Kooperation zwischen der Bergischen Uni und Wuppertaler Schulen. // Foto Colourbox
Schüler*innen zuhören, sie in ihrer Lebensrealität abholen und sie zur aktiven zivilgesellschaftlichen Teilhabe motivieren – diese Ziele haben sich Wissenschaftler*innen der Universität gemeinsam mit Schulleitungen und Lehrkräften an Wuppertaler Schulen gesetzt. Damit wollen sie einem zunehmenden Erstarken extremistischer und antidemokratischer Kräfte entgegenwirken.
Die Termine im Überblick
3. Juli: Projekttag an der Gesamtschule Else Lasker-Schüler
4. Juli: Europatag am Gymnasium Am Kothen
8. bis 11. Juli: Projektwoche am Bergischen Weiterbildungskolleg
6. bis 10. Oktober: Projektwoche „Demokratie leben“ an der Gesamtschule Barmen
Was sind Themen, die die Jugendlichen bewegen? Mit welchen Herausforderungen sind sie im Alltag konfrontiert? Was sind die zentralen Punkte, um die sich Politik kümmern sollte? Welche Thematiken sollten ihrer Meinung nach wissenschaftlich erforscht werden? Diese und weitere Fragen werden im Rahmen von Projektworkshops in den Schulen besprochen. Darüber hinaus bekommen die Schüler*innen Gelegenheit, sich mit konkreten Themen wie Fake News, Klimawandel, Flucht und Migration sowie dem Generationenkonflikt in der Politik auseinanderzusetzen. „All das werden wir mit den Schüler*innen auf Augenhöhe diskutieren und nicht von oben herab dozieren“, betont Prof. Smail Rapic von der Bergischen Uni. Der Professor für Praktische Philosophie und Philosophie der Neuzeit ist einer der Projektinitiator*innen.
Jungen Menschen eine Stimme geben und Gehör verschaffen
Das Wissen und die Denkanstöße zu den unterschiedlichen Themen können die Schüler*innen dann eigenständig und in Kleingruppen in verschiedenen Formaten weiterverarbeiten. Prof. Rapic: „Hierdurch sollen auch die kreativen Potenziale der Schüler*innen gefördert werden. In den Themenwochen nehmen sie Videos und Podcasts auf. Sie gestalten Plakate zu Themen, die für das demokratische Zusammenleben relevant sind.“ Auch ein Studierendenparlament am Bergischen Weiterbildungskolleg ist Teil des Programms. Für die Projektwoche dort haben sich bereits über 40 Studierende des Kollegs angemeldet.
Ausgewählte Videos und Podcasts werden auf der Webseite des Projekts „Demokratiebildung und Demokratiestärkung in Wuppertal“ hochgeladen, die zeitnah online geht. Die Plakate sollen an den Schulen und an weiteren öffentlichen Orten wie dem Lichthof im Barmer Rathaus ausgestellt werden. „Indem wir die Ergebnisse für die Öffentlichkeit zugänglich machen, wollen wir auch dem Eindruck vieler junger Menschen entgegenwirken, dass ihre Stimme in Gesellschaft und Politik nicht mehr gehört wird“, erklärt Germanistin und Co-Initiatorin Prof. Dr. Anne-Rose Meyer.
Demokratiebildung und Demokratiestärkung sei immer auch Rassismus-Prävention, betont das Organisationsteam. Die Kooperation, an der auch weitere Wuppertaler Initiativen beteiligt sind, will ein tieferes Verständnis für demokratische Prozesse und Werte erzeugen, positive Erfahrungen ermöglichen und Ängsten sowie Ohnmachtsgefühlen von Jugendlichen mit politischer Bildung entgegenwirken. „Unsere leitende Prämisse, die wir im Projekt vermitteln wollen: Zivilgesellschaftliches Engagement lohnt sich und jede einzelne Person kann etwas verändern“, so Rapic.