Mitreden und mitgestalten
Uni-Angehörige vernetzen sich, um das Thema KI gemeinsam voranzutreiben

Koordinationsteam, Referent*innen und Prorektor gaben beim KI-BBQ den Startschuss zur Vernetzung zum Thema KI: (v.l.) Ursula Kocher, Erik Freier, Tobias Meisen (alle AI4EF), Sabrina Bleidißel (Biologie), Matthias Ehrhardt (AI4EF), Tobias Langner (Marketing), Detlef Sack (Politik), Stefan Kirsch (Prorektor für Forschung und Digitales) und Kirsten Schindler (Germanistik). // Foto Friederike von Heyden
Zum KI-BBQ, das den Auftakt des Aktivitätsfeldes „Artificial Intelligence for Empowering the Future“, kurz AI4EF, (z. Dt.: „Künstliche Intelligenz für eine stärkere Zukunft“) markierte, kamen rund 160 Uni-Angehörige. „Dass wir Forschende und Mitarbeitende aus allen Fakultäten und der Verwaltung erreicht haben, steht genau für das, was wir weiterverfolgen wollen: Gemeinsam KI gestalten und die Herausforderungen lösen, vor die sie uns stellt“, so Organisator Dr. Erik Freier vom Interdisziplinären Zentrum Machine Learning and Data Analytics (IZMD) an der Bergischen Uni über die besondere Konstellation der Teilnehmenden.
Von der theoretischen KI-Forschung über anwendungsorientierte Forschungsvorhaben bis hin zu operativen KI-Anwender*innen und denen, die es werden wollen: Das angestoßene Netzwerk soll Wissenstransfer, gegenseitige Impulse und gemeinsame Projekte ermöglichen, Beratungsangebote sichtbar machen sowie KI für alle nutzbar – in der Uni und außerhalb.
Im Impulsvortrag von Prof. Dr. Tobias Meisen, Inhaber des Lehrstuhls für Technologien und Management der Digitalen Transformation und ebenfalls Mitglied des Koordinationsteams von AI4EF, klang das so: „Lassen Sie uns zusammen Fragestellungen erarbeiten, um eine KI zu entwickeln, wie wir sie haben wollen – menschenzentriert, verantwortungsvoll, gesellschaftsgestaltend und wertstiftend. So bestimmen wir auch mit, wohin wir uns als BUW bewegen.“ Warum nicht wagen, zu sagen, an der Bergischen Universität Wuppertal solle zukünftig kein Weg vorbeiführen, „weil wir zeigen, wie wir KI interdisziplinär nutzbar machen“, betonte Meisen.
Spannende Fragen, die über das Technische hinausgehen
Ein Gemeinschaftsvorhaben, das das Rektorat der Uni fördert. In seiner Begrüßung unterstrich der Prorektor für Forschung und Digitales, Prof. Dr. Stefan Kirsch, man wolle unter anderem Forschenden eine Forschungslandschaft mit geeigneten Förderlinien, Dienstleistungen und Netzwerken bieten. „Wenn wir uns die Frage stellen, wie unsere BUW-Forscher*innen in die Gesellschaft hineinwirken können, dann finden wir die Antworten auch in der Notwendigkeit starker infrastruktureller Ressourcen“, resümiert Kirsch.
Um zu zeigen, wo und wie intensiv an der Uni schon zu den unterschiedlichsten KI-Themen geforscht wird, lieferte die Veranstaltung Beispiele in Form von Kurzpräsentationen. Dem Netzwerkgedanken folgend standen beim KI-BBQ Kooperationen im Fokus, die die KI-Expert*innen der Uni mit BUW-Forschenden aus anderen Fachbereichen aktuell umsetzen: Eine Auswahl, die einmal mehr beweist, dass KI Fragen aufwirft, die über die Informatik hinausgehen. So kamen die Beispiele aus der Schreibforschung, der Demokratieforschung, der Konsument*innenforschung und der Biodiversitätsforschung.
Schon bald verfügbar: der digitale Baukasten für Chatbots
Ein konkretes Format, das das Koordinationsteam zukünftig als niedrigschwelliges Angebot zum interdisziplinären Austausch etablieren will, ist ein regelmäßiger KI-Lunch. Vorgestellt wurde außerdem ein digitaler Baukasten für Chatbots. Der soll Lehrenden der Uni schon bald zur Verfügung stehen. Tatsächlich können diese dann mit den Skripten und Präsentationen ihrer Vorlesungen und in wenigen Klicks ihren eigenen Chatbot konfigurieren, der ihre Studierenden wiederum beim Lernen unterstützt.
KI4BUW
Die App zur Erkennung von Feuersalamandern, die KI-unterstützte Analyse von Straßenzuständen oder neue Vorlesungsinhalte, um KI-Methodenkompetenz im Fach Psychologie zu vermitteln – nur drei von 10 Vorhaben, die aktuell im Rahmen der Initiative KI4BUW umgesetzt werden. Weitere sind bereits abgeschlossen bzw. in der Planung. Über die zwei Säulen KI-Makerspace (Lehre) und DigiData (Forschung) bieten die Verantwortlichen vom Interdisziplinären Zentrum Machine Learning und Data Analytics Unterstützung für das gemeinsame Lehren, Forschen und Anwenden von KI-Technologien. Ziele sind der Aufbau einer hochschulweiten Infrastruktur für die Nutzung und Weiterentwicklung aktueller KI-Algorithmen, ein interdisziplinärer Wissenstransfer über die Anwendung von KI-Algorithmen sowie die Förderung des Einsatzes von KI in der Lehre.
Mehr Infos und Kontaktdaten: https://ki.uni-wuppertal.de/
Deutlich wurde, dass die BUW beim Thema KI mitredet. „Mit dem Interdisziplinären Zentrum Machine Learning and Data Analytics (IZMD) hat sich die Universität eine leistungsfähige Struktur geschaffen, die KI-Kompetenz mit wissenschaftlicher Tiefe, Innovationskraft und interdisziplinärer Offenheit verbindet. Das Aktivitätsfeld AI4EF baut auf dieser Forschungsexzellenz auf und schafft einen institutionellen Rahmen, um Erkenntnisse aus der Grundlagen- und Anwendungsforschung in den universitären Alltag und in die Gesellschaft zu transferieren“, betont Prorektor Kirsch.
Und Erik Freier motiviert noch einmal: „Alle, die beim KI-BBQ nicht dabei sein konnten, sollen ebenfalls wissen: Uns kann man ganz unkompliziert mit seinen Fragen und Ideen ansprechen. Wir sind bereit für weitere Kooperationen und spannende neue Projekte.“
Infos kompakt: das Aktivitätsfeld AI4EF
Im Zuge der Arbeit am neuen Hochschulentwicklungsplan hat das Rektorat in einem gemeinsamen Prozess mit Wissenschaftler*innen, Gremien und zentralen Einrichtungen die Gründung vier neuer Aktivitätsfelder beschlossen. Es geht um KI, Energie, Nachhaltigkeit und Lernen. Mit ihnen definiert die BUW strategische Schwerpunkte für ihre Forschungslandschaft. Mit welchen Formaten diese umgesetzt werden, ist individuell und liegt bei den jeweiligen Koordinationsteams.
Mit dem Aktivitätsfeld Artificial Intelligence for Empowering the Future (AI4EF) bekennt sich die Bergische Universität Wuppertal zu einer verantwortungsvollen, anwendungsorientierten und gesellschaftsgestaltenden Rolle im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). AI4EF verfolgt das Ziel, die Potenziale von KI für Forschung, Lehre, Transfer und Verwaltung nachhaltig zu erschließen – als Beitrag zu einem selbstbestimmten und zukunftsfähigen Umgang mit digitalen Technologien. KI wird dabei nicht als technologische Spielart verstanden, sondern als fächerübergreifendes Gestaltungsfeld mit tiefgreifender gesellschaftlicher Relevanz.