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Gespräch mit MdB Helge Lindh

Akute Dringlichkeit: Studierende fordern Lösungen für die Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung

22.09.2025|11:00 Uhr

Mit der Reform des Psychotherapeutengesetz wurde die Ausbildung von Psychotherapeut*innen grundlegend umgestellt. Statt einer kostenintensiven, von den Betroffenen selbst zu tragenden Ausbildung ist nun eine fünfjährige Weiterbildung mit Vergütung vorgesehen. Doch bis heute ist nicht geregelt, wer die entstehenden Kosten übernimmt. Studierende der Bergischen Universität Wuppertal fordern: Das muss sich endlich ändern. In einem Gespräch mit dem Wuppertaler Bundestagsabgeordneten Helge Lindh am 30. September wollen sie die Dringlichkeit politischen Handelns verdeutlichen.

Symbolbild: Ohne Lösungen beim Thema Finanzierung der Weiterbildung bleiben die Therapieräume zukünftig leer. // Foto Colourbox

Studierende des Masterstudiengangs Klinische Psychologie und Psychotherapie und die Fachschaft Psychologie der Bergischen Universität Wuppertal fordern eine gesetzlich gesicherte Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung. Während der neue Studiengang seit 2023 erfolgreich läuft, fehlt es weiterhin an einer Perspektive für die nachfolgende Weiterbildung. „Die Psychotherapiereform von 2019 war ein notwendiger Schritt. Aber: Bereits jetzt warten bundesweit hunderte Absolvent*innen auf Weiterbildungsplätze; ab 2026 kommen jährlich rund 2.500 weitere hinzu“, resümiert Fabian Illig aus dem Masterstudiengang.

Mit dem Gespräch am 30. September 2025 um 12 Uhr mit dem Wuppertaler Bundestagsabgeordneten Helge Lindh möchten die Studierenden ihre individuelle Betroffenheit darstellen und die Folgen der fehlenden Finanzierung aufzeigen. „Das Gespräch mit Helge Lindh soll verdeutlichen, wie dringend die im Koalitionsvertrag zugesagte Finanzierungslösung umgesetzt werden muss“, so Student Fabian Illig.

Breite Unterstützung

Unterstützt wird die Initiative von den Professorinnen der Bergischen Universität Wuppertal im Bereich der Klinischen Psychologie und Psychotherapie sowie Leitungen der Hochschulambulanzen für Psychotherapie – bei Erwachsenen Prof. Dr. Alexandra Martin und bei Kindern und Jugendlichen Prof. Dr. Aleksandra Kaurin und Dr. Anna Ball. Ergänzend zu den persönlichen Schilderungen der Studierenden heben sie die Auswirkungen der fehlenden Finanzierung auf die psychotherapeutische Versorgung und den akademischen Nachwuchs hervor.

Ohne zeitnahe politische Lösungen drohten weiterhin Engpässe in der überaus angespannten Versorgungslage, darin sind sich die Initiator*innen des Gesprächs auch mit der Universitätsleitung sehr einig. Rektorin Prof. Dr. Birgitta Wolff: „Ich bin den Studierenden und der Fachgruppe sehr dankbar, dass sie auch von sich aus den Diskurs mit der Politik zu diesem wichtigen Thema suchen.“ Die Hochschulrektorenkonferenz arbeite gleichfalls daran, die Lösungsfindung auf politischer Ebene voranzubringen. „Wenn die Einführung des Direktstudiums Psychotherapie an Universitäten wirklich das von der Politik gewünschte Ziel einer Ausweitung des Psychotherapie-Angebots in Deutschland erreichen soll, ist das, was hier gefordert wird, auch aus unserer Sicht der notwendige nächste Schritt“, betont Wolff.

Zum Gespräch mit Helge Lindh am 30. September um 12 Uhr im Vorlesungssaal der Rathaus Galerie (Eingang über Karlsplatz 3, 42105 Wuppertal, dann geradeaus in den Seminarraumtrakt und ab da der Beschilderung zum Raum RG4.01.008a/b folgen) sind Pressevertreter*innen herzlich eingeladen. Die Studierenden bitten um vorherige Anmeldung per Mail an fabian.illig[at]uni-wuppertal.de.