Prof. Sarasvathy erhält die Ehrung für ihre bahnbrechenden Beiträge zur Entrepreneurship-Forschung. Sie ist vor allem bekannt als Begründerin der Effectuation-Theorie – einem innovativen Ansatz, der unternehmerisches Denken und Handeln aus einer neuen, empirisch fundierten Perspektive beleuchtet. Effectuation zeigt auf, wie Unternehmer*innen durch den kreativen Einsatz vorhandener Ressourcen sowie durch partnerschaftliches Handeln flexibel Innovationen realisieren – anstatt sich strikt an vorab festgelegte Pläne zu halten.

Ihr einflussreicher Artikel „Causation and Effectuation: Toward a Theoretical Shift from Economic Inevitability to Entrepreneurial Contingency“ zählt zu den meistzitierten Beiträgen in der Entrepreneurship-Fachliteratur. Diese Arbeiten knüpfen an Schumpeters Ideen über die zentrale Rolle innovativer Unternehmer*innen an und liefern wertvolle Erkenntnisse darüber, wie diese in unsicheren Situationen innovative Lösungen hervorbringen.

International anerkannte Theorie mit hoher Praxisrelevanz

Prof. Sarasvathy genießt weltweit hohe Anerkennung für ihre wissenschaftliche Arbeit. Sie veröffentlichte über 60 Fachartikel in renommierten Journals und verfasste acht Bücher. Ihre Leistungen wurden vielfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Global Award for Entrepreneurship Research 2022, der als international bedeutendste Auszeichnung im Bereich Entrepreneurship gilt.

Saras Sarasvathy stammt aus Mumbai, Indien, und gründete selbst mehrere Unternehmen auf drei Kontinenten. Anschließend wandte sie sich der Wissenschaft zu. An der Carnegie Mellon University in den USA erwarb sie 1994 einen Master-Abschluss und promovierte 1998 beim Nobelpreisträger Herbert A. Simon. In der Folgezeit war sie an mehreren international renommierten Universitäten tätig. Heute ist sie Inhaberin des Paul M. Hammaker-Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre an der Darden School of Business der University of Virginia. Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse fließen in Lehrprogramme für angehende Gründer*innen auf der ganzen Welt ein.

Preisverleihung mit vielen Gästen aus Wissenschaft und Praxis

Die Preisverleihung am 13. Juni begann am Vormittag mit einem wissenschaftlichen Workshop zu Ehren der Preisträgerin. Renommierte Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland präsentierten Beiträge, die sich auf Sarasvathys Arbeiten bezogen oder auf ihnen aufbauten.

Am Nachmittag wurde die feierliche Preisvergabe mit Grußworten der Rektorin der Bergischen Universität, Prof. Dr. Birgitta Wolff, des Dekans der Schumpeter School, Prof. Dr. Nils Crasselt, sowie des Vorstandsvorsitzenden der Schumpeter School Stiftung, Prof. Dr. Peter Witt, eröffnet. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Christine Volkmann. Im Anschluss stellte Prof. Sarasvathy selbst die Grundprinzipien ihrer ausgezeichneten Theorie vor – praxisnah illustriert durch konkrete Beispiele.

Mehr als 90 geladene Gäste nahmen an der Veranstaltung teil, darunter Axel Jütz, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Wuppertal und Stifter des Schumpeter School Preises, sowie zahlreiche weitere Vertreter*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft.