Ringvorlesung: Deutsch als Sprache(n): DaS statt DaF/DaZ/DaM


22Mai

16:45 – Uhr|Ringvorlesung

Hörsaal FZH 1 - FZH.00.01


Kirsten Schindler & Elvira Topalović

Die Grenzen zwischen den Didaktiken von Deutsch als Fremdsprache (DaF), Deutsch als

Zweitsprache (DaZ) und Deutsch als Erstsprache (DaE) verschwimmen zusehends vor dem

Hintergrund der sprachlichen, gesellschaftlichen sowie unterrichtsbezogenen Realität

mehrsprachiger Sprecher:innen und Deutschlernenden. Ausgehend von einer starken

Fachdidaktik Deutsch, welche die Sprecher:innen in ihrem sprachlichen Lernen und Handeln

wahrnimmt und unterstützt, konstatierte Claudio Nodari bereits 2009: "Es gibt nur eine

Deutschdidaktik." (Nodari 2009)

 

Claus Altmayer (2022, 24) stellt fest, dass "eine klärende Diskussion über das Verhältnis von

D e u t s c h a l s Fr e md s p r a c h e und De u t s c h a l s Zwe i t s p r a c h e nicht nur im

Hinblick auf das Selbstverständnis des Gesamtfachs notwendig ist, sondern dass von einer

besseren Nutzung von Synergien zwischen beiden Fachteilen in vielen Bereichen Impulse für

eine Weiterentwicklung und Erneuerung des Fachs ausgehen können.“ Und Klaus-Börge

Boeckmann (2022) betont in der Betrachtung von Konvergenzen und Kontroversen bezüglich

DaF, DaZ und DaE, dass sich trotz der verschiedenen Aneignungskontexte die Didaktiken des

Deutschen stets aufeinander beziehen und gegenseitig bedingen. Gibt es also tatsächlich nur

eine Deutschdidaktik? Inwiefern braucht es ihre Ausdifferenzierung in Teil- bzw.

Subdisziplinen noch?

 

In der gemeinsamen Ringvorlesung "Deutsch als Sprache(n): DaS statt DaF/DaZ/DaE",

ausgerichtet von der Bergischen Universität Wuppertal, der Technischen Universität

Dresden, der Universität Wien sowie der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Wien/Krems

wird das Verhältnis zwischen DaF, DaZ und DaE vor dem Hintergrund aktueller

Entwicklungen diskutiert und die Frage nach der Möglichkeit, dem (Un-)Sinn und ggf. der

Notwendigkeit seiner Neubestimmung gestellt. Wir beleuchten die verschiedenen Termini

"DaF", "DaZ" und "DaE" sowie die Neuschöpfung "DaS" und diskutieren sie vor dem

Hintergrund folgender Aspekte und Perspektiven:

 

• Die historische Ausdifferenzierung der fachlichen Felder DaF, DaZ und DaE

• Deutsch (DaS) im Kontext von Mehrsprachigkeit

• Deutsch (DaS) in der Migrationsgesellschaft

• Deutsch (DaS) in der Schule

• Deutsch (DaS) im Kontext von Bewertungen und Beurteilungen

• Ästhetische Zugänge zu Deutsch und zum Lehren und Lernen von Sprachen.

 

In einer Abschlussveranstaltung resümieren und diskutieren wir aus fachlicher und

fachpolitischer Perspektive die Fragen, ob DaF/DaZ/DaE ineinander aufgehen können und

sollen, welche Chancen eine Differenzierung eröffnet bzw. was dadurch verstellt wird.

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